Études & Préludes

Rezensionen und Besprechungen
Pizzicato Magazine
Neu gefügt, für ein neues Hörerlebnis
Die Pianistin Dora Deliyska lässt sich auf ihrer neuen CD auf ein interessantes Experiment ein. Sie gestaltet zwei Zyklen mit jeweils 12 Stücken und vermischt dabei Etüden von György Ligeti, Claude Debussy und Frédérique Chopin resp. Präludien von Debussy, Chopin und Kapustin zu zwei quasi neuen, eigenständigen Zyklen, die durch diese neue Zusammenstellung eine ganz besondere Dynamik erhalten.
Für den Hörer bedeutet dies ein ganz neues Hörerlebnis. Man hört und erlebt Chopin ganz anders, wenn er zwischen Ligeti und Debussy gespielt wird. Das gilt natürlich auch für die anderen Komponisten. Darüber hinaus spielt Dora Deliyska mit einer ungeheuren Brillanz und Fingerfertigkeit, die die Musik sehr präsent und klar erscheinen lassen. Verschiedene Stücke sind von atemberaubender Virtuosität, trotzdem sucht die Pianistin nie Zuflucht in Effekten, sondern sie stellt sich in jedem der 24 Stücke komplett hinter den Komponisten und somit in den Dienst der Musik.
Alain Steffen, 13.02.2023
Crescendo
Künstler privat – Dora Deliyska
Sie ist bekannt für ihre künstlerischen Projekte und Konzepte: die bulgarische Pianistin Dora Deliyska. Was sie darüber hinaus auszeichnet, ist ihre intellektuelle, musikwissenschaftliche Herangehensweise, die sie mit spürbarer Emotionalität am Flügel einlöst.

Crescendo Redaktion, 23.04.2023

Concerto
Auszug aus der Rezension (portugiesisch)
Allein dafür, dass sie sich des ‘musealen’ Jochs entledigt hat, verdient Dora Deliyska schon ein großes Lob. Und auch dafür, dass sie den Zyklus der zwölf Etüden zu sechs Händen von Chopin, Debussy und Ligeti so unglaublich gut hinbekommen hat.

Concerto

Online Merker
Dora Deliyska ist Künderin und Philosophin auf ihrem Instrument, in sich frei und doch rastlos auf Entdeckerfährte. Die Pianistin hat mit Études & Préludes ein virtuos und spieltechnisch sensationelles Album vorgelegt… Hören Sie nur die ersten drei Stücke von Ligeti, Debussy und Chopin und Sie werden staunen, welche Querbezüge sich finden, welche Wahrhaftigkeit im Ton sofort eine grafisch genau konturierte Klangarchitektur konkretisiert. Wie sehr haben wir in solchen Krisenzeiten genau solche Musik nötig.
Mit dem wunderbar abendsonnig klingenden Bösendorfer, bei dem sich noch die Kanten kupfern runden, erstehen Klanglandschaften der Seele, sinnenfrohe Miniaturen.
Das vielleicht faszinierendste Stück ist „L’escalier du diable“ von Ligeti. In dieser Volker Banfield gewidmeten Toccata können wir in wiederholten Aufstiegen Glockengeläut hören (Werden da gerade Übermut und Verantwortungslosigkeit zu Grabe getragen?) oder aber eine mathematische Funktion von Georg Cantor desselben Namens erforschen.

Ingobert Waltenberger, 07.02.2023

Aachener Zeitung
Die bulgarische Pianistin Dora Deliyska stellt auf ihrem neuen Album einen eigenen Zyklus von 24 Etüden und Präludien aus entsprechenden Kompendien von Frédéric Chopin, Claude Debussy, György Ligeti und dem vor zwei Jahren verstorbenen ukrainischen Komponisten Nikolai Kapustin zusammen.
Sehr persönlich, aber durchdacht stellt Deliyska die Vorzüge der Kleinformen mit ihrer Auswahl anschaulich heraus. Es erschließt sich ein unerschöpfliches Reservoir an Stimmungen, Stilen und Spieltechniken auf kleinstem Raum – entsprechend schillernd präsentieren sich solchen Sammlungen.
Es ist interessant, wie sich Akkordkaskaden, perlende Läufe und sich wiederholende Sequenzen bei allen Komponisten finden und dennoch individuell geprägte Ergebnisse zeigen.
Aachener Zeitung, 10.02.2023
Piano News
Die Pianistin Dora Deliyska hat sich für diese CD eine ingeniöse Architektur ausgedacht, 12 Etüden von Chopin, Debussy und György Ligeti stehen 12 Préludes von fast denselben Komponisten gegenüber. Die Pianistin fasst dieses Programm gewissermaßen als selbstständigen Klavierzyklus auf. Da die Bulgarin über mehr als nur eine solide Technik verfügt, gehen ihr auch sointrikate Stücke wie Ligetis Etüde Der Zauberlehrling leicht von der Hand. Und Debussys Pour les arpèges composés wird bei ihr zu einem vielfarbig glitzernden Tongemälde. Bei den Préludes kommt außer den schon genannten Komponisten noch Nikolaj Kapustin dazu, dessen jazzig angehauchte Stücke sie ganz lässig hinfetzt.
Robert Nemecek, 24.02.2023
Radio Klassik Stephansdom
CD der Woche
Schon bei ihren B-A-C-H und „Alles Walzer! Einmal anders“ Projekten hat die Pianistin Dora Deliyska bewiesen, dass sie ein gutes Gespür für Programmzusammenstellung und Stückauswahl hat. Dieses Gespür kommt ihr auch auf ihrer neuen CD Études & Préludes zu Gute, auf der sie Etüden- und Präludienzyklen aus Werken verschiedener Komponisten neu anordnet und somit in einen neuen, spannenden Zusammenhang bringt.
Ich bin und war immer schon ein Fan vom möglichst direkten Klang ohne viel räumliche Distanz, genau wie es hier meisterhaft zu erleben ist. Der bestens bestellte Bösendorfer 280 Vienna Concert trägt das Seine zum hervorragenden Gesamteindruck dieser CD bei.“
Michael Gmasz, 04.02.2023
Kultura Extra
Dora Deliyska tastet sich an das berühmte Stück (Chopins Präludium Nr.15) heran, als würde sie es gerade im Moment erfinden… Ich finde es eindrucksvoll, wie viele Ideen er (Chopin) in einem kleinen Stück unterbringen konnte, die überragende Pianisten – unvergessen: Grigory Sokolov und Maurizio Pollini bei den Salzburger Festspielen –, unter ihnen eben auch Dora Deliyska, wieder herausholen.
Schon beim ersten Stück der CD, Der Zauberlehrling von György Ligeti, stellt Deliyska ihre technische Virtuosität und ihre atemberaubende Geläufigkeit unter Beweis. Davon gibt sie mehrere Proben, die aber nicht auf Kosten der musikalischen Gestaltung gehen. Études & Préludes kann allen Liebhabern der solistischen Klaviermusik wärmstens empfohlen werden.
Thomas Rothschild, 10.02.2023
Ö1 – Radio Österreich
Sendung Des-Cis
In einer Symbiose von musiktheoretischem Intellekt und emotionaler Kompetenz hat Dora Deliyska ihre dramaturgische Ader walten lassen und einen neuen Klavierzyklus geschaffen, in dem kein Stück vom anderen unbeeinflusst ist und die Pianistin die hohe Kunst der Interpretation gekonnt unter Beweis stellt.
Marie-Theres Himmler, Radio Ö1, 27.01.2023
Wiener Zeitung
CD Kritik
Dora Deliyska ist nicht nur eine Tastenlöwin, sondern auch eine leidenschaftliche Programmgestalterin. Die Bulgarin und Wahlwienerin reiht nicht einfach große Werkblöcke aneinander: Auf dem ersten Drittel ihres neuen Albums verbindet sie eine Vielzahl kurzer Stücke zu einem Klangmosaik. Etüden von Claude Debussy, Frederic Chopin und György Ligeti (1923-2006) gehen so fließend ineinander über, dass der Komponistenwechsel mitunter nicht einmal auffällt. Erfreulich sind nicht nur die volltönende Virtuosität und der Einfallsreichtum von Deliyska; ihr Mix könnte ein wenig dazu beitragen, Ligetis Meister-Etüden endlich auch einem herkömmlichen Klassikpublikum schmackhaft zu machen.
Christoph Irrgeher, 21.03.2023
Magazin Klassik
Einfach ist das nicht.
Dora Deliyska liebt Herausforderungen. Von ihr bekommt man keine „Standard-Programme“ – weder am Podium noch auf Tonträger. Immer mehr hat sie sich im Laufe der Zeit darauf spezialisiert, neuartige Werk-Kombinationen zu „unerhörten“ Zyklen zu kombinieren.“
Christoph Wellner, Dezember 2022
Rondo Magazin
Neuerscheinungen
Dora Deliyska ist eine bulgarische Pianistin, die unter anderen bei Stefan Vladar, Jürg von Vintschger und Noel Flores in Wien ausgebildet wurde. Ihr neues Album dreht sich um Préludes und Etüden. Darunter finden sich beliebte Stücke beider Gattungen von Fréderic Chopin und Claude Debussy, eindrucksvollen Etüden von György Ligeti wie „Cordes a vide“, „Fanfares“ und „Der Zauberlehrling“ sowie eine Auswahl von Jazz-Préludes aus der Feder des russischen Komponisten Nikolai Kapustin. Dora Deliyska interpretiert die Werke pianistisch hochsouverän und mit fabelhafter Klangkultur.
Rondo Magazin, 04.02.2023
Fono Forum
Dora Deliyska hat sich einige der bekanntesten, interessantesten und anspruchsvollsten Serien der romantischen und nachromantischen Klaviermusik vorgenommen, um daraus zwei neue Zwölferserien mit „Etüden und Präludien“ im Wortsinne zu „komponieren“, also neu „zusammenzustellen“. Ihr Etüden-Dutzend reiht in bunter Folge Sätze aus der Sammlungen Chopin, Debussy und Ligeti aneinander, in ihrem „Préludes-Potpourri tritt als Vertreter der jüngsten Vergangenheit Nikolai Kapustin mit drei dezent jazzigen Sätzen an die Stelle Ligetis. Wenn es das Ziel von Deliyskas neuer Anordnung war, auf „starke Verbindungen“ zwischen einigen diesen Stücken hinzuweisen, so ist ihr das durchaus überzeugend gelungen. Das ungewohnte Nebeneinander der ausgewählten Sätze lässt manche Ähnlichkeiten deutlich werden, die sonst kaum auffallen.
Was ihre Auswahl angeht, so scheut Deliyska…sich nicht, auch die manuell herausforderndsten in ihrer Auswahl aufzunehmen. Und sie kann es sich leisten, ist so fulminanten Nummern wie etwa Chopins „Sturmwind-“ und „Oktaven“-Etüde oder Ligetis „Zauberlehrling“ durchaus gewachsen.
…Eine Veröffentlichung abseits der breiten und ausgetretenen Programm-Trampelpfade.
Ingo Harden, 08.03.2023
News
Dora Deliyska ist eine auch technisch imponierende Poetin ihres Instruments. Das Programm, das sie für ihre Einspielung auf Hänssler Classic gewählt hat, bringt ihre Vorzüge glänzend zur Geltung: Das Sentiment der Préludes und Etüden von Chopin kontrastiert betörend mit Debussys schimmernder Farbenpracht.“
Heinz Sichrovsky, 16.02.2022
Audio
Klassik-Highlight
Funkensprühend, schillernd, unbändig – mit György Ligetis „Der Zauberlehrling” (Etüde Nr. 10) eröffnet die bulgarische Pianistin Dora Deliyska ein Programm, das sie aus zwölf Etüden und zwölf Präludien zusammengestellt hat.
Das Besondere daran ist, dass sie von vier ausgesprochen unterschiedlichen Komponisten stammen: Chopin, Debussy, Ligeti und Kapustin. Im fast nahtlosen Übergang von einem Stück zum
anderen legt Deliyska formale und gestalterische Bezüge zwischen Musiksprachen und Epochen frei. Mit raffinierter Klangkultur und einem von tiefem Schönheitssinn durchdrungenen Kunstwillen schlägt sie elektrisierende Spannungsbögen.
Ein Album, das überrascht und fasziniert.
Miquel Cabruja, 02.04.2023
ORF 2
CD-TIPP der Woche | Die Kulturwoche
Die bulgarisch – österreichische Pianistin Dora Deliyska hat ein Album veröffentlicht mit Musik von Chopin bis Ligeti: „Études & Préludes“ ist bei Hänssler Classic erschienen
Teresa Vogl, 02.04.2023
Klassik-heute
Besprechung
Ein interessantes Konzeptalbum legt die aus Bulgarien stammende Pianistin Dora Deliyska bei Hänssler Classic vor.
In der Beschäftigung mit der Form der Étude und des Prélude gelingt es der Pianistin, sich zeitlich von Chopin über Debussy bis hin zu Ligeti und Kapustin zu bewegen. In dem Rahmen, den sie sich dabei gesetzt hat, orientiert sie sich ebenfalls an früheren Formen und Klavierzyklen: So beinhaltet die Aufnahme insgesamt 24 Stücke, je zwölf Études und zwölf Préludes.
Verena Düren, 01.04.2023